1926 - 1951

1926 - 1951

1926 - Die Gründung des Vereines

Der Fussball-Club Werdorf wurde 1926 offiziell von Fritz Woelke und Heinrich Schmidt gegründet. Die Anfänge waren aber schon Jahre zuvor zu verzeichnen, mit Bestimmtheit aber erst nach dem ersten Weltkrieg. Man spricht auch von einem zuvor schon bestandenen BC (Ballspiel-Club) Werdorf. Chronisch ist nichts festgehalten. Auch mangelt es an Aufzeichnungen des Vereines bis in die Nachkriegszeit.

Der Sportplatz befand sich damals schon am heutigen Platze, nur waren damals der Kastaninenbäume noch einige mehr und das Spielfeld wesentlich kleiner. Hin und wieder wurde auch auf den Wiesen zwischen Rosenweg und Nelkenweg gespielt, die nach dem zweiten Weltkrieg bebaut wurden. Zeitweise dienten auch der am Haarweg im Bereich der heutigen Nordanlage als Sportplatz.

Die Gründungszeit hatte ihre Schwierigkeiten. Die Einkommens- und wirtschaftlichen Verhältnisse erlaubten es den Fussballbegeisterten nicht, eine Sportkleidung anzuschaffen. Es soll vorgekommen sein, dass man sich mit kniehohen Gamaschen allzuharter Gangart erwehrte. Es war auch keine Seltenheit, dass der eine oder andere in der Sonntagshose die erste Sporthose beschafft habe!

1928 - Einstellung des Spielbetriebes

Seit der Gründung hat der FC dem Westdeutschen Spielverband im Deutschen Fussball-Bund angehört. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte die Zuordnung zum Süddeutschen Fussballverband. Bemerkenswert ist, dass dem Verein im Jahre 1928 ein Wimpel des Deutschen Fussballbundes veehrt wurde und auch erhalten geblieben ist.

 Der FC hatte schon in den ersten Jahren seines Bestehens einen schweren Rückschlag zu verzeichnen. Aufgrund der Unzufriedenfreit mit den Entscheidungen des Schiedsrichters, wurde er mit einem Pappkoffer auf den obersten Teil des Körpers beworfen. Die Mannschaft (die einzige der damaligen Zeit) wurde gesperrt, was die völlige Einstellung des Spielbetriebes zur Folge hatte.

1931 - Wiederaufnahme des Spielbetriebs

Erst als Werdorf seinen ersten Barbier bekam und sich herausstellte, daß Jakob Dörr Verbindungen zu den Verantwortlichen in der Kreisstadt hatte, stellte man die ersten Kontakte wieder her.

Mit neu formierter Mannschaft errang der FC Werdorf im Spieljahr 1931/1932 nach erneuter Sportplatzvergrößerung die Meisterschaft in der C-Klasse. Zur dieser Zeit war Jakob Dörr Vereinsvorsitzender. Die Vereinsstärke betrug etwa 25 Mitglieder und in den Folgejahren nahm die Entwicklung ihren Verlauf, so dass zwei aktive Mannschaften gestellt werden konnten.

1934 - Einreihung in A

Die fussballerischen Leistungen waren zur damaligen Zeit gut. Mit der Änderung des Spielsystems wurde Werdorf im Jahre 1934 in die A-Klasse eingereiht. Der Endstand dieses Spieljahres war folgender:

SC Niedergirmes, VfB Aßlar, FC Burgsolms, Wetzlar 05 II, Sportfreunde Wetzlar, FC Werdorf, BC Nauborn, TuS Naunheim II, RSV Büblingshausen

1935 - Erfolg der Werdorfer Jugendmannschaft

Zu dieser Zeit führte Herr Heinrich Wünsch den Verein und das wohl bis 1935. Aus diesem Jahre 1935 kundet ein Bild den wohl größten Erfolg der Werdorfer Jugendmannschaft!

Mit dieser Mannschaft präsentiert sich Willi Fischer als Vorsitzender. Seine Tätigkeit dürfte im zweiten Weltkrieg mit der gänzlichen Einstellung des Spielbetriebes geendet haben.

Mit dem Kriegsausbruch war ein geregelter Spielbetrieb nicht mehr möglich. Unsere Kameraden schlossen sich der Kriegsspielgemeinschaft Aßlar an. Der Jugendspielbetrieb glitt ohnehin in die politschen Organisationen ab.n.

1940- Einstellung des Spielbetriebes wegen Kriegsausbruch

Dieser zweite Weltkrieg hat eine große Lücke gerissen. Ein Bild aus dem Winter 1940/1941 zeigt nur die Mitglieder, die man noch nicht zu den Fahnen gerufen hatte. Die älteren Kameraden waren ohnehin zum größten Teil zum Kriegsdienst einberufen.

1945- Neubeginn

Wie schon gesagt, unsägliches Leid brachte der zweite Weltkrieg. Aus unseren Reihen hat es viele getroffen.


Mit einem Torso begann der Wiederaufbau.

Auf Grund der Anordnungen der Besatzungsmacht konnte und durfte nur ein Sportverein in den Landgemeinden existieren. Unter dem Namen Sportgemeinschaft Werdorf wurden die beiden sporttreibenden Vereine (Turnverein 1909 Werdorf und der Fussball-Club 1926 Werdorf) zusammengeschlossen.

An verschiedenen Tagen der Woche wurde im Saal der Gastwirtschaft Greilich kräftig geturnt.


Der erste Vorsitzende der Sportgemeinschaft war Herr Albert Gombel, der nach nicht allzulanger Zeit von Jakob Dörr abgelöst wurde. Die Spiele gegen Kölschhausen und Ehringshausen zogen soviel Menschen in ihren Bann, wie man sichs heute nicht vorzustellen verm

1946 - Zurück im Ligaalltag

In der A-Klasse des Jahres 1945/1946 waren hinter Aßlar die Vereine Ehringshausen, Hermannstein und Werdorf punktgleich auf Platz 2 bis 4. Den Schluss der Tabelle bildeten Kölschhausen und Berghausen. Berghausen war in dieser Runde nicht ein Pluspunktgewinn vergönnt.

1947 - Einreihung in die Bezirksklasse Dilltagn

IDie Spielweise der Mannschaft stand auf einem hohen Niveau, dass sie im Jahre 1946/47 in die Bezirksklasse Dill eingereiht wurde.

Der Bezirksklasse Dill gehörten 1946/47 an:

RSV Büblingshausen, SV Hermannstein, VfB Aßlar, FC Werdorf, SG Ehringshausen, SV Herborn, SSC Juno Burg, SSV Langenaubach, SV Eisenroth.


Bei miserablem Wetter musste die Fahrt nach Eisenroth angetreten werden und noch dazu auf einem OFFENEN Lastwagen. Das wäre heute undenkbar und nur eine reine Zumutung!

Luxuriöser war die Fahrt nach Langenaubach. Ernst Kern hatte einen Bus mit Holzsitzen erstanden, der bei der bissigen Kälte mehr Schutz bot, aber keine Heizung nach heutiger Art hatte. So bissig die Kälte, so bissig wurde auch der FC Werdorf in Langenaubach empfangen. Was sich auf dem Hügel von Lanbenaubach bot, war furchtbar. In überwältigender Manier landeten die Werdorfer einen Sieg, der von allen Klassenangehörigen zuerst nicht geglaubt wurde. Hans Polke hatte einen großen Tag!

1949- 40 Jähriges Jubiläum der Turnabteilung

Der Turnverein und Fussball-Club zur Sportgemeinschaft vereinigt, hatte auch Tradition zu bewahren.

Die erste große Bewährung erhielt die Sportgemeinschaft in der Ausrichtung des Kreisturnfestes in Verbindung mit dem 40jährigen Bestehen der Turnabteilung am 9. und 10 juni 1949. Zu dieser Zeit führte Karl Krämer den Verein. Anlässlich dieses Festes wurden besonders geehrt: Wilh. Gombel, Karl Schleifer, Heinrich Krämer und Wilh. Küster.

Zum Ehrenmitglied wurde Herr Friedrich Küster, der langjährige Vereinsvorsitzende des Turnvereines ernannt.


Nur ein Jahr war dem FC Werdorf in dieser Spieklasse vergönnt, um dann Jahr für Jahr abzusteigen. So radikal auch der Abstieg war, so blendend war die Verfassung der Mannschaft, um nach einem Jahr in der untersten Spielklasse gleich Vizekreismeister hinter Braunfels zu werden.

Die Qualifiaktion für die A-Klasse war wieder geschafft! Dass die A-Klassenmeisterschaft erst 1954 errungen werden konnte, ist auf eine Unehrlichkeit zurückzuführen. Sie wäre ein Jahr früher fällig gewesen, hätte ein Waldgirmeser Spieler einen regelwidrigen Torerfolg durch Handspiel zugegeben.

1950 - Trennung der Abteilungen

Im Jahre 1950 erfolgte die Trennung. Um ein Haar hätte die Fussballabteilung ihr Recht, in der A-Klasse zu spielen vergeben, wenn man dem Gedanken gefolgt wäre, die Spielgemeinschaft zu lösen. So ist es dazu gekommen, dass sich die Turnabteilung löste und wieder den Turnverein ins Leben rief. Die Spielgemeinschaft erhielt den Namen Fussball-Club 1926 Werdorf wieder.

1951 - 25-Jahr-Feier des FC

IDie 25-Jahr-Feier stand vor der Tür. Durch die Dillregulierung war der Sportplatz so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass wir unsere Spiele auswärts austragen mussten. Die Vorbereitungen zum Fest und die Wiederherrichtung des Sportplatzes erforderte ein Höchstmaß an Arbeitseinsatz! Viele Mitlgieder nahmen sogar extra Urlaub, um dem Verein den ganzen Tag zur Verfügung stehen zu können! Dankenswerterweise haben die Ortsvereine bei der Festgestaltung mitgewirkt und so die Grundlage für einen Erfolg auf allen Gebieten geschaffen.


Zweimal und das hintereinander errang unsere Jugendmannschaft die Kreismeisterschaft, und das gegen Mannschaften wie Eintracht Wetzlar und Burgsolms. 100 Tore in der Runde ließ sich hören. Unumschränkter Torschützenkönig: Walter Schaaf. Vorbildlich war damals die Jugendbetreuung durch Walter Maraszek. Noch zu erwähnen ist, dass Schaaf, Sann und Schupp in die Kreisauswahl berufen wurden.

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